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Alsatia: Studentenverbindung in Frankfurt am Main

Farben der Alsatia: Rot-Weiß-Blau



Warum Turnerschaft?

Reformbegeisterung, von Anfang an ...

Die heutigen Turnerschaften wurden seit Mitte des 19. Jahrhunderts als Akademische Turnvereine gegründet. Sie waren eine studentische Reformbewegung.

Man wollte das gesamte Verbindungswesen reformieren, nicht durch Verbot einiger Auswüchse, vielmehr sollte der dahinterstehende Geist erneuert werden.

Man wandte sich sowohl gegen die dort vielfach geübte aristokratisch-feudale Art, gegen Hochmut, Eigendünkel und überspannte Ehrbegriffe, die an sich schon als vernunftwidrig angesehen wurden und eine Scheidewand gegen die übrigen Studenten und die breiten Massen der Bevölkerung errichteten, als auch gegen die einseitige Beschäftigung mit den Wissenschaften und die ewige Stubenhockerei oder gegen das Vertrödeln der Zeit in der dumpfen Luft der Kneipen.

Das von den Turnerschaften herausgebildete eigene Erziehungsprinzip sollte eine fruchtbare Basis für das ganze Leben legen. Echte Fröhlichkeit, ungekünstelte Freude an der Natur und der freien Entfaltung der körperlichen und geistigen Kräfte sollten geweckt und gepflegt werden, ganz im Sinne der Sturm- und Drangzeit des jungen Goethe, aber auch des realistischen Denkens nach 1848. Mut und Ausdauer sollte der akademische Turner zeigen. Sinn für Disziplin und Einordnung in die Gemeinschaft, Gesinnungstüchtigkeit und einfache Lebensführung. Dadurch würden sich die Klassenunterschiede von selbst mildern.

Die Mensur sollte als Quelle eines ausgeprägten Ehrgefühls als sittlich-moralische Grundlage des Lebens dienen, jedoch ohne daß dabei auf rein äußerliche Anerkennung gesehen würde. Ehrgefühl ist Selbstachtung, ist Vornehmheit der Gesinnung, die im demokratischen Staat ihren Platz haben muß, ist Schutz gegen alles, was Schande bringt. Diese freisinnige, wirklichkeitsnahe Auffasssung vom Leben übte große Anziehungskraft auf die jungen Studenten aus und zog viele ihrer besten Köpfe in die Reihen der Turnerschaften.